Yoga für Anfänger

Yoga-Leben-Licht

Anfänger oder Anfänger mit Vorkenntnissen?

 

Wirklich "Fortgeschritten" ist man im Yoga eigentlich nie. Es wird immer wieder Erlebnisse geben, Erkenntnisse, das Gefühl, endlich etwas verstanden zu haben und dann.... trifft man auf jemand, der gerade neu eingestiegen ist und mit großer Selbstverständlichkeit das sagt oder tut, was man sich gerade mühsam erarbeitet zu haben glaubte - oder umgekehrt. Yoga ist ein lebendiger und sehr individueller Prozess..

 

In den Gruppen für Anfänger und Anfänger mit Vorkenntnissen geht es um:

 

  • Körperhaltungen:  sie dienen der Dehnung und Kräftigung des gesamten Körpers. Verspannte Muskeln werden gelockert, schwache Muskeln gefordert und der gesamte Bewegungsapparat harmonisiert. Dabei geht es nicht darum, vorzeigbare Kunststücke zu erlernen, sondern darum, den Körper innerhalb der gegebenen Grenzen sinnvoll zu belasten.
  • Atmung und Bewegung zu verbinden ist anfangs nicht leicht, ist jedoch für ein sinnvolles Üben, das den gesamten Menschen zum Inhalt hat, unerlässlich - und lohnend. Die Atmung ist ein wichtiger Botschafter. Wenn man schnauft statt zu atmen, ist die Qualität von "Sukham" (Leichtigkeit) in der Übung nicht mehr gegeben. Der lange, feine Atem verkürzt sich sofort, sobald man sich beim Üben Schmerzen zufügt oder man die eigenen Grenzen nicht achtet.  Die Atmung ist ein zuverlässiges Mittel zur Diagnose. Verspannte Muskeln und Blockaden im Bewegungsablauf sind im Atemfluss hörbar. Kontaktaufahme mit der Atmung und das Hin-Hören auf die Atmung sollen in den ersten Kursstunden geübt werden.
  • Innere Haltung: Das Yoga Sutra beschreibt, wie eine Körperhaltung im Yoga zu sein hat, damit sie den Namen Asana verdient: Sthiram (fest, kräftig) und Sukham (leicht, flexibel) sind Schlüsselqualitäten. Außerdem, beschreibt ein weiteres Sutra, sollen die Körperglieder, welche auf eine bestimmte Art angeordnet sind, nicht zittern und die Atmung leicht und ungestört fließen. Im Kurs für Anfänger wird anhand bestimmter Merkmale am Körper immer wieder abgeprüft, ob die innere Haltung noch ausreichend gelassen ist, um sinnvolles Üben zu gewährleisten.

Die im Unterricht geübten Qualitäten können den Alltag bereichern. Auch im Alltag können die Merkmale von Spannung immer wieder abgefragt werden und auch ausserhalb der Yoga-Unterrichtes ist es möglich, dem Botschafter "Atmung" ab und zu Gehör zu schenken. Auf diese Weise findet mehr lebendiges Präsent-Sein und mehr Gelassenheit den Weg in das ganz normale Leben. Wichtig: auch Yoginis und Yogis dürfen sich anstrengen, dürfen die Grenzen ihrer Belastbarkeit austesten - wenn sie WOLLEN. Das ist der Unterschied: wissend, was man tut, ist man immer noch im Zustand des Yoga. Automatisch immer wieder das gleiche zu tun (und sich dabei auf Dauer schaden), ist A-Yoga = Nicht Yoga. Bewusst vs. Automatisch sind Schlüsselworte. Auf dem Weg zur Freiheit setzt Yoga nicht tausend neue Grenzen (dies niemals essen, jenes niemals tun, solches keinesfalls denken...), sondern lehrt Methoden, mit klug mit dem um zu gehen, was wir vorfinden. So wie es für kundige Köche kein Unkraut gibt, gibt es für ein geschultes Bewusstsein auch wenig, das ängstlich vermieden werden muß.